Alle auf die Skier und rein ins Schneegestöber!
„Mobitraining im Schnee“
Die Wintersporttage des BEBSK e.V, RV Baden-Württemberg sind schon fast zur Tradition geworden. Jedes Jahr kommen schneebegeisterte Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren mit ihren Eltern zu uns ins AURA-HOTEL und wagen sich auf die Skier. Unter der Leitung von Ingrid Oesterle war es auch heuer in den Faschingsferien wieder so weit.
Hier erzählt die Mutter Kathrin Berschet von den Erlebnissen ihrer Tochter Antonia:
Alle auf die Skier und rein ins Schneegestöber!
Unser langersehntes Skiwochenende verlebten wir wieder in Saulgrub, Gemeinde Garmisch-Partenkirchen, vom 23. bis 26. Februar. Das Tolle am Blindenskilauf ist immer wieder, zusehen zu dürfen, wie innerhalb kürzester Zeit das kindliche oder jugendliche Selbstvertrauen steigt – und ganz unbemerkt Kondition und Ausdauer gestärkt werden. Wenn nur noch das Wetter mitmacht…
Endlich war es wieder so weit. Nach einem Jahr ging es am 23. Februar in Richtung Garmisch-Partenkirchen. Die Berge präsentierten sich in ihrer vollsten Pracht, mit ihren weiß eingepuderten Zipfeln, die Sonne schien und was man sah, war eine Landschaft im Frühling, alles Grün, kein Schnee weit und breit…! Da macht sich Angst breit, ob man überhaupt Skifahren kann. In Saulgrub angekommen wurden wir von Ingrid beruhigt, denn auf dem Steckenberg lag noch ein kleiner Teppich Schnee.
Am Freitag fuhren wir zur Skischule und siehe da, es war tatsächlich etwas Schnee vorhanden, wenn auch zum größten Teil Kunstschnee. Nachdem wir unser Kind mit den benötigten Skiutensilien bestückt hatten, haben wir sie ihrem zugewiesenen Skilehrer Patrick übergeben.
Antonia fing erstmal wieder ganz vorsichtig mit den ersten Skiübungen an, damit sie wieder ein Gefühl für die Skier unter den Füßen bekam. Es war schon komisch so ohne die gewohnten Schuhe und die Sicherheit durch meine Hand über den Schnee zu rutschen, aber nach ein paar Minuten war sie wieder voll drin und hat sich an die Seilbahn getraut, um etwas nach oben auf den kleinen Übungshügel zu gelangen.
Patrick stand dabei immer mit ihr in Kontakt, ob mit der Hand oder der Führungsstange. Die ersten Abfahrten waren noch mit Vorsicht behaftet, doch so nach und nach wurde sie immer mutiger. Nach der ersten Stunde wurde die Laune wie eine Gewitterwolke getrübt, denn die Skischuhe fingen an zu drücken. Nach etlichen Pausen und viel Gejammer brachen wir nach fast 2 Stunden den ersten Tag ab.
Neben den Schmerzen bekamen nicht nur unsere Skihasen zu spüren, wie warm es auf so einem Berg werden kann, denn auch wir Eltern mussten feststellen, dass die Sonne viel Wärme abgab. Die Kinder waren alle nach ihrer ersten Skieinheit so durchgeschwitzt, dass sie regelrecht nach einer Dusche bettelten.
Der restliche Tag war zur freien Verfügung, den wir für einen kurzen Ausflug nach Murnau mit Ingrid nutzen. Im Hotel angekommen gab es Abendessen und anschließend ging es noch zur hoteleigenen Kegelbahn mit Phillip und Max. So geschafft, fielen wir alle hundemüde ins Bett.
Am nächsten Morgen wurden wir alle überrascht, denn in der Nacht wandelte sich der Regen in Schnee und wir hatten tatsächlich unser Winterwonderland. Alle Autos waren zugeschneit und wir mussten erstmal richtig schippen, um überhaupt an und dann ins Auto zu gelangen. Es schneite, als hätte Frau Holle nichts Besseres zu tun gehabt, aber es war wenigstens jetzt echter Schnee auf der Piste und das Gefühl vom Winterurlaub kam hoch.
Antonia hatte so viel Spaß auf einmal, dass sie kaum eine Pause machte und wenn, dann auf den Beinen des Skilehrers, denn der Platz auf der Kiste, wo sie sonst saß, war zu nass, aber so konnte sie auch mal herrlich die Beine baumeln lassen. Sie war nicht wiederzuerkennen: Das Mädchen, was gestern noch gejammert hatte wegen der Schmerzen, war plötzlich zum Mädchen, das nur noch Skifahren wollte, mutiert. Sie hat sogar nach der ersten Stunde den Mut gehabt und ist alleine mit der Stange gefahren. Patrick hat da Großes geleistet, dass sie sich das getraut hat. Sie war nicht mehr zu bremsen, so einen Spaß hatte sie. Zum Schluss war sie so traurig, dass sie sogar vergessen hatte, wie weh ihre Beine taten.
Wir waren nach dem Mittagessen noch in Garmisch-Partenkirchen und haben dort nach einem ausgedehnten Bummel zu Abend gegessen, bevor wir zurück durch die verschneite Winterlandschaft ins Hotel fuhren. Es war mal wieder wunderschön nur viel zu kurz und eins steht fest, wenn es klappt, kommen wir nächstes Jahr wieder.
An dieser Stelle noch ein großes Lob an die Skilehrer, die sich für uns das Wochenende frei genommen haben und mit so viel Geduld und Engagement mit unseren Kindern gearbeitet haben. Danke auch an Ingrid, die, wie jedes Jahr, das alles für uns so toll organisiert hat. Danke auch an das Personal vom AURA-HOTEL, welches sich bemühte, immer auf die Wünsche der Gäste einzugehen.
In diesem Sinne, auf viele weitere und schöne Erlebnisse mit der BEBSK.
Bericht: Kathrin Berschet, Die Lupe 1/2023